Gebäudereinigung, Nachhaltigkeit und Facility Management im Wandel der Jahreszeiten
Die Gebäudereinigung ist bekanntlich weit mehr als nur das Entfernen von Schmutz und Dreck. Sie ist ein strategischer Baustein im Facility Management, der maßgeblich zum Werterhalt einer Immobilie, zur Gesundheit der Nutzer und zur Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen (ESG-Compliance) beiträgt.
Besonders die sich wandelnden Wetterbedingungen, wie sie das Herbstwetter aktuell ja mit sich bringt, stellen dabei jährlich neue und wiederkehrende Herausforderungen an die Prozesse der Gebäudereinigung, Firmenreinigung und Industriereinigung. Die Integration von Nachhaltigkeit in diese Prozesse ist nicht nur ein Trend, sondern eine ökonomische Notwendigkeit.
Warum die Gebäudereinigung im Herbst ganz besonders wichtig ist
Das Herbstwetter transformiert Eingangsbereiche und Außenanlagen über Nacht in Schmutzschleusen. Nässe, Laub, Schlamm und Streusalz-Rückstände erhöhen den Verschmutzungsgrad in und an Gebäuden drastisch. Dies stellt insbesondere die Gebäudereinigung vor spezifische Herausforderungen:
- Erhöhte Rutschgefahr und Unfallprävention: Nass gewordenes Laub auf Gehwegen, Treppen und in Eingangshallen kann zu schweren Unfällen führen. Eine intensive, häufigere Unterhaltsreinigung in diesen neuralgischen Zonen ist unerlässlich, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Reinigungskräfte müssen in dieser Zeit oft speziell geschult werden, um rutschhemmende Verfahren und Materialien (wie spezielle Schmutzfangmatten und Wischsysteme) effektiv einzusetzen.
- Werterhalt der Bausubstanz: Feuchtigkeit und anhaftender Schmutz sind aggressiv. Sie können empfindliche Bodenbeläge, Fassaden und Dichtungen angreifen. Regelmäßige Reinigungsintervalle verhindern, dass sich Schmutz festsetzt und dauerhafte Schäden an der Bausubstanz oder den Oberflächen entstehen, was direkt dem Facility Management dient, das für den langfristigen Werterhalt zuständig ist.
- Sauberkeit der Fassaden und Glasflächen: Trotz häufigem Regen lagern sich Feinstaub und Schmutzpartikel an Fenstern und Fassaden ab. Eine gründliche Glas- und Fassadenreinigung im Herbst beseitigt diese Ablagerungen, sorgt für klare Sichtverhältnisse und hält das optische Aushängeschild der Firma attraktiv, bevor die unwirtlichsten Wintermonate beginnen.
Die Anpassung der Reinigungspläne an die saisonalen Gegebenheiten, das heißt die Erhöhung der Reinigungsfrequenz in hochfrequentierten Bereichen, ist die wichtigste Maßnahme, die Unternehmen im Facility Management in der Übergangszeit ergreifen sollten.
Nachhaltigkeit in der Gebäudereinigung: Mehr als nur „Grün“
Der Megatrend Nachhaltigkeit hat die gesamte Reinigungsbranche erfasst. In Zeiten zunehmender Regulatorik und eines gesteigerten Umweltbewusstseins der Kunden ist eine nachhaltige Firmenreinigung keine Option mehr, sondern eher eine Pflicht. Der Fokus liegt dabei idR. auf diesen vier Kernbereichen:
1. Einsatz umweltfreundlicher Reinigungsmittel
Der Wechsel von konventionellen hin zu biologisch abbaubaren und umweltfreundlichen Reinigungsmitteln ist der sichtbarste Schritt. Zertifizierungen in diesem Bereich stellen sicher, dass Produkte und Massnahmen geringere Auswirkungen auf Gewässer und vor Allem auch die Gesundheit der Mitarbeiter haben. Moderne Reinigungsmittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe stehen herkömmlichen Produkten in ihrer Leistung in nichts nach, entlasten jedoch die Abwasserwirtschaft erheblich, da sie auf Mikroplastik, Phosphate, starke Säuren und flüchtige organische Verbindungen gänzlich verzichten können.
2. Reduktion des Ressourcenverbrauchs (Wasser und Energie)
Nachhaltigkeit bedeutet auch Effizienz. Dies umfasst:
- Wassersparende Technologien: Der Einsatz von Dosiersystemen und hochkonzentrierten Reinigungsmitteln (Konzentraten) reduziert den Wasser- und den Verpackungsmüllverbrauch signifikant.
- Effiziente Maschinennutzung: Moderne Reinigungsmaschinen (z. B. Scheuersaugmaschinen) verfügen über Wassersparfunktionen und Sensortechnik, die den Verbrauch an die tatsächliche Verschmutzung anpassen.
- Recycling und Abfallmanagement: Auch die logische und einfache Vermeidung von Einwegmaterialien und die konsequente Verwendung von wiederverwendbaren Mikrofasertüchern oder textilen Mopps, die effizient gewaschen werden, reduzieren den Abfall.
3. Optimierung der Prozesse und Logistik
Der ökologische Fußabdruck wird sicherlich auch durch die Logistik bestimmt. Die Konsolidierung von Fahrten, der Einsatz von Elektrofahrzeugen und eine optimierte Tourenplanung helfen, den CO2-Ausstoß zu senken. Darüber hinaus tragen Schulungen für Reinigungskräfte zur Effizienz bei, da sie den korrekten Umgang mit Maschinen und die genaue Dosierung der Reinigungsmittel sicherstellen.
Industriereinigung: Spezielle Anforderungen an Hygiene und Sicherheit
Die Industriereinigung in Produktionshallen, Lagerhäusern und sensiblen Bereichen wie der Lebensmittelindustrie oder Pharmaunternehmen stellt nochmals höhere Anforderungen. Hier steht neben der Sauberkeit die Betriebssicherheit und die Einhaltung strengster Hygienestandards im Vordergrund.
- Erhöhte Reinigungsintensität: In der Industrie entstehen oft hartnäckige, spezialisierte Verschmutzungen wie Öle, Fette, chemische Rückstände oder Prozessstaub. Dies erfordert den Einsatz von Hochdruckreinigern, Trockeneisstrahlen oder speziellen Entfettungsmitteln, wobei auch hier vermehrt auf ökologisch verträgliche, lösungsmittelfreie Produkte umgestellt wird.
- Anlagen- und Maschinenreinigung: Die regelmäßige Reinigung von Produktionsanlagen (Maschinenreinigung) ist präventive Wartung. Saubere Anlagen arbeiten effizienter, benötigen weniger Energie und haben eine längere Lebensdauer – ein direkter Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Werterhalt der Assets.
- Arbeitssicherheit (PSA): Aufgrund möglicher aggressiver Stoffe und/oder der Arbeiten in der Höhe gelten auch hier, in der Industriereinigung, strengste Vorschriften für die persönliche Schutzausrüstung (PSA) und die Schulung der Mitarbeiter.
Die Rolle des Facility Managements: Integration und Steuerung
Die Gebäudereinigung ist ein zentraler Pfeiler des infrastrukturellen Facility Managements (IFM). Der Facility Manager ist der strategische Kopf, der alle Dienstleistungen koordiniert, steuert und bewertet.
1. Vom Leistungsverzeichnis zur Ergebnisorientierung
Moderne FM-Konzepte entfernen sich von starren, verrichtungsorientierten Leistungsverzeichnissen. Stattdessen werden ergebnisorientierte Verträge abgeschlossen, die die Reinigungsqualität nach festgelegten, messbaren Standards (z. B. DIN EN 13549) bewerten. Das ermöglicht dem Dienstleister Flexibilität und belohnt Effizienz.
2. Digitalisierung und Smart Cleaning
Die Digitalisierung im FM ermöglicht „Smart Cleaning“. Sensoren in Sanitäreinrichtungen oder hochfrequentierten Bereichen übermitteln in Echtzeit den tatsächlichen Reinigungsbedarf. Dies ermöglicht eine bedarfsorientierte, dynamische Einsatzplanung (Clean on Demand), die den Ressourcenverbrauch minimiert und gleichzeitig die Qualität steigert. Autonome Reinigungsroboter in großen Industrie- und Bürogebäuden entlasten das Personal und erhöhen die Effizienz.
3. Steuerung der ESG-Compliance
Das Facility Management hat die Aufgabe, die Einhaltung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) sicherzustellen. Die Gebäudereinigung liefert hierzu einen wesentlichen Beitrag, indem sie den ökologischen Fußabdruck des Gebäudebetriebs durch den Nachweis von Wasser- und Chemikalieneinsparungen (E für Environment) verbessert.
Zusammenfassend ist die moderne Gebäudereinigung ein komplexes Ökosystem aus saisonaler Anpassungsfähigkeit, technologischem Fortschritt und einem unumkehrbaren Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die erfolgreiche Koordination dieser Faktoren durch ein strategisch agierendes Facility Management sichert nicht nur die Sauberkeit, sondern auch den langfristigen Wert und die Zukunftsfähigkeit einer Immobilie.
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